Technik von Citroën

Immer wieder tauchen im Zusammenhang mit "Technik bei Citroën" die merkwürdigsten und oft falschen Behauptungen auf. Ein paar davon versuche ich hier klar zu stellen und zu erklären. Ausführliche Erklärungen sind links im Navigationsmenü zu finden.

"Ist diese Luftfederung von Citroën nicht anfällig?"

Auch wenn die Hydropneumatik letztendlich auch eine Luftfederung ist, so macht es aufgrund der anderen Technik durchaus Sinn auch einen anderen Namen zu verwenden.

Die Hydropneumatik ist ein eher geschlossenes System, der zur Federung genutzte Luftdruck befindet sich in einer mit Stickstoff gefüllten Federkugel. Diese ist über eine variable Menge an Hydrauliköl mit dem Rad verbunden. Eine konventionelle Luftfederung kommt ohne Hydrauliköl aus. Gefedert wird mit aus der Umgebungsluft angesaugten und komprimierten Luft, die sich in einem Gummibalg befindet.

Anfällig ist die Hydropneumatik nicht, auch wenn das immer wieder gerne behauptet wird. Das System hält deutlich länger als die allermeisten Stoßdämpfer und Federn. Laufleistungen über 3000.000 km ohne jegliche Undichtigkeiten sind eher normal als Ausnahme. Und seit 1954 würden über 8 Millionen Fahrzeuge mit Hydropneumatik gebaut!

Eine detaillierte Beschreibung der Hydropneumatik ist u.a. auf Wikipedia zu finden.

"Warum verbaut nur Citroën die Hydropneumatik?"

Citroën ist zwar Erfinder (genauer: Paul Magès, ein Angesteller bei Citroën) und verbaut mit Abstand die meisten Fahrzeuge mit Hydropneumatik, aber das System wurde u.a. auch Mercedes Benz 450 SEL 6.9 und W126 bei V8 SEL, ferner diverse Rolls Royce und Bentley. Die beiden letztgenannten sogar ohne weitere Qualitätskontrollen, was für die Qualität der von Citroën gelieferten Hydraulikbauteile spricht.

"Ist die hydraulische Anlage defekt, wenn so ein Citroën flach auf dem Boden liegt?"

Nein. Wenn der (hydraulische) Druck der Hydropneumatik entweicht, ist das Absinken vollkommen normal. Der Wagen erhebt sich sobald der Motor gestartet wurde und der Druck der Hydropneumatik wieder aufgebaut wird. Bei älteren Fahrzeugen kann dieses schon mal wegen internen Undichtigkeiten etwas länger dauern als bei neueren Modellen.
Gegen das Absinken bei stehendem Motor wurde ab Ende 1993 AntiSink eingebaut.