Technik von Citroën : Hydractive

Hydractive I

Mit dem Erscheinen des XM 1989 gab es eine Weiterentwicklung der hydropneumatischen Federung: das hydractive Fahrwerk. Im Gegensatz zur Hydropneumatik hat Hydractive I je Achse zusätzlich zu den zwei Federkugeln noch eine dritte (inklusive Dämpfer). Diese dritte Federkugel wird bei Bedarf automatisch oder vom Fahrer manuell (="Sportmodus") zu- oder abgeschaltet.

Diese Zusatzkugeln erhöhen das Gasvolumen (im Vergleich zur Hydropneumatik um 50%) und die Zusatzdämpfer verringern die Dämpfung (wenn zugeschaltet), was zusätzlichen Federungskomfort bringt. Sind diese Zusatzkugel und die Dämpfer abgeschaltet, wird die Fahrwerksabstimmung straffer und somit werden Seitenneigung und Nickbewegungen der Karosserie verringert und ein stabileres Fahrverhalten in kritischen Situationen erzeugt. Im normalen Betrieb werden zu ca. 85% alle 6 Federkugeln in Betrieb sein und das Umschalten von hart auf weich und umgekehrt ist nicht (bzw. kaum) zu spüren.

Verschiedene Sensoren (Karosseriebewegung, Bremsdruck, Beschleunigung am Gaspedal, Einschlagswinkel und Einschlagswinkelgeschwindigkeit am Lenkrad, Fahrzeuggeschwindigkeit) geben ihre Daten an einen Rechner, der dann aufgrund von Kennlinien die beiden dritten Kugeln je Achse zu- oder abschalten.

Bei Hydractive I sind die mittleren Kugeln im "Sportmodus" immer abgeschaltet.

Die Hydractive-Rechner haben bei Hydractive I die Bezeichnungen H1, H2 und H3.

Hydractive II

1993 kam mit dem Xantia Hydractive II, welches Ende 1993, Anfang 1994 auch im XM Hydractive I ersetzte. Hydractive II funktioniert im Prinzip wie Hydractive I, nur einige Details änderten sich. So gab es nun zwei statt einem Schaltventil für die Umschaltung hart / weich, die Umschaltung erfolgt nun in 4/100 Sekunden statt vorher 5/100 Sekunden und die Rechnerleistung wurde verdreifacht. Während bei Hydractive I durch betätigen des Schalters "Auto / Sport" die 3. Kugel abgeschaltet wurde, so wurde bei Hydractive II durch betätigen des nun "Norm / Sport"-Schalters lediglich die Kennlinien verändert, der Wagen bleibt im Hydractive-Modus, schaltet aber eher die 3. Kugel ab.

H1, H2, H3 und H4 werden oft mit Hydractive I und II verwechselt. Mit H1 bis H3 wurden die Rechner bei Hydractive I bezeichnet, seit Hydractive II gabs H4.

Hydractive 3

Seit 2001 gibt es den Citroën C5, welcher (je nach Modell) mit Hydractive 3 oder Hydractive 3+ ausgestattet ist. Beide Systeme senken den Wagen bei einer Geschwindigkeit von 110 km/h um einige Millimeter ab um den Luftwiderstand zu verrringern und den Wagen besser auf der Straße liegen zu lassen. Sinkt die Geschwindigkeit wieder unter 60 km/h oder ist die Fahrbahnbeschaffung nicht ideal, so wird die Bodenfreiheit wieder erhöht.

Hydractive 3+ arbeitet ähnlich wie Hydractive II, hat eine 3. Federkugel je Achse welche je nach Fahrsituation (z.B. in Kurven) dazu oder abgeschaltet wird und so die Seitenneigung verringert bzw. den Federungskomfort erhöht.

Beim C6 wurde Hydractive 3+ noch einmal verfeinert, indem sogar 4 Federkugeln an der Hinterachse (2 Kugeln pro Rad) montiert wurden (nur bei C6 mit V6-Motoren).

Bei Hydractive 3 und Hydractive 3+ wird statt einer vom Motor betriebenen eine elektrische Pumpe benutzt (dezentrales System), die auch bei stehendem Motor Höhenveränderungen erlaubt (z.B. Start der Pumpe beim Entriegeln der Türen per Fernbedienung oder beim Kombi Senken und Heben des Hecks per Schalter im Kofferraum).